Tag des Kalenders
1997 rief der ÖKV den ersten Tag des Kalenders ins Leben. Sein Ursprung ist im 16. Jahrhundert zu finden, als Papst Gregor eine Reform des Julianischen Kalenders vornahm, der im Christentum immerhin knapp 1600 Jahre Gültigkeit genoss. Trotz der Bestimmung eines Jahres mit 365,25 Tage und der Einführung von Schalttagen gingen in 1500 Jahren nicht weniger als zehn Tage verloren. Am 4. Oktober 1582 ließ Papst Gregor diese schlicht wegfallen. So folgte auf den 4. sofort der 15. Oktober, der 2010 nach jahrelanger Vernachlässigung mit Hilfe unterschiedlicher Aktivitäten durch den ÖKV und seinen Mitgliedern wiederbelebt wird.
Österreichisches Kalendarium
Der ÖKV sieht sich als Vertretung und Plattform österreichischer Kalenderproduzenten. Seit Beginn an setzte er zahlreiche Aktivitäten für seine Mitglieder sowie den Kalenderkunden. Wo es vorher unterschiedliche Versionen zu finden gab, gibt es heute ein Kalendarium mit Kalenderwochen, die der Ö-Norm entsprechen. Auch die Eröffnung des Kalendermuseum in der Österreichischen Nationalbibliothek geht auf die Bemühungen des Verbandes zurück. Ebenso war und ist es dem Verband ein Anliegen, das typisch österreichische Kalendarium zu bewahren (A: Jänner, Feber statt D: Januar, Februar) und alle österreichischen Feiertage zu berücksichtigen.
Historie Kalender
Die Zeitrechnung spielt schon seit Jahrtausenden eine erhebliche Rolle im Alltag der Menschen. Wann muss gesät und geerntet werden? Wann sollen Bäume gepflanzt oder geschlägert werden? Wann ist die beste Reisezeit? Wann ist die erfolgsversprechendste Zeit, um Geschäfte zu tätigen und Verträge abzuschließen? Oder wann sind die fruchtbarsten Tage, um die Familie zu vergrößern?
Zu diesem Zweck beobachteten die Menschen in der Antike Sonne und Mond, das periodisch Länger- und Kürzerwerden der Tage oder die Äquinoktien, das Phänomen der Tag- und Nachtgleiche. Noch heute werden Mond- und Bauernkalender für zahlreiche Tätigkeiten im geschäftlichen und privaten Leben zu Rate gezogen.
Bei den Griechen und Römern begann jeder Monat mit der Sichtung der ersten Mondsichel, der so genannten Calendae, die sogar öffentlich ausgerufen (calare) wurde. Ein Jahr bestand in dieser Zeit aus zwölf Mondperioden zu je 30 Tagen, also 360. Durch die Einführung von Schalttagen brachte es der Julianische Kalender bereits auf 365,25 Tage, der Grundstein für die moderne Zeitrechnung. Dieser Zahl lagen folgende Beobachtungen zugrunde: ein Umlauf des Mondes um die Erde dauert 29,5306 Tage. Zwölf solcher Runden ergaben 354 Tage. Die Erde benötigt 365 plus etwa sechs Stunden, um die Sonne ein Mal zu umrunden.
Dieser Julianische Sonnenjahr-Kalender wurde vom Christentum übernommen und hielt sich immerhin 1600 Jahre. Bis 1582 Papst Gregor eine Kalenderreform vornahm, denn der Kalender Julius Cäsars hatte ein kleines Manko: in den vorangegangenen 1500 Jahren verlor das Jahr ganze zehn Tage. Am 4. Oktober ließ Papst Gregor diese einfach ausfallen. Anstelle des 5. folgte prompt der 15. Oktober. Dieses historische Datum wurde zum Tag des Kalenders ernannt, den der ÖKV 2010 wieder aufleben lässt.
Bis heute sind rund 30 Almanache (arab. für Kalender) bekannt. Der Beginn der jeweiligen Zeitrechnung unterscheidet sich allerdings gewaltig. Beginnt der jüdische Kalender mit der Erschaffung der Welt am 7.10.3761 v. Chr. sehen die Moslems die Reise Mohammeds von Mekka nach Medina 662 n. Chr. als Anfang Ihre Berechnungen. Dass es bei diesen 30 Almanachen nicht bleiben wird, zeigt das Vorhaben, einen Kalender auf Dezimalstellen zu bringen.
In Buch- oder „Dacherlform“, als Tag-, Wochen- oder Monatsvariante, zum Umblättern oder Abreißen, zum Einstecken in die Handtasche oder zum Betrachten an der Wand, zum privaten Eigengebrauch oder als Werbeträger für ein Unternehmen. Es gibt unterschiedlichste Arten von Kalendern und ihren Verwendungszweck. Doch versuchen sie alle nur dasselbe: uns Menschen zu helfen, die Zeit zu fassen und zu ordnen.